BMP-2

Der russische BMP-2: Ein robustes und vielseitiges Gefechtsfahrzeug

Der BMP-2, ein russisches Schützenpanzerfahrzeug, hat seit seiner Einführung in den 1980er Jahren seinen Platz als ein essenzielles Element der russischen Streitkräfte gefestigt. Seine Präsenz in zahlreichen Konflikten weltweit, von den Bergen Afghanistans bis zu den Wüsten Syriens, hat ihm den Ruf eines zuverlässigen und effektiven Kampfpanzers eingebracht. Doch was macht den BMP-2 so besonders?

Entwicklung und Einsatz:

Der BMP-2 entstand als Reaktion auf die Schwächen seines Vorgängers, dem BMP-1. Die sowjetische Führung erkannte die Notwendigkeit eines verbesserten Schützenpanzers, der sowohl eine höhere Feuerkraft als auch eine verbesserte Schutzleistung bot. Die Entwicklung des BMP-2 begann in den frühen 1970er Jahren, und 1980 wurde das Fahrzeug in die sowjetische Armee eingeführt.

Seine Einsatzgeschichte ist geprägt von zahlreichen Konflikten, in denen der BMP-2 seine Robustheit und Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Der Afghanistankrieg, in dem er in den Bergen und Wüsten des Landes eingesetzt wurde, zeigte seine Fähigkeit, schwieriges Gelände zu bewältigen.

Der Tschetschenienkrieg hingegen bot eine harte Bewährungsprobe für seine Panzerung und Feuerkraft im urbanen Kampf. Im syrischen Bürgerkrieg wurde der BMP-2 von allen Seiten eingesetzt, wobei er sowohl von der syrischen Armee als auch von verschiedenen Rebellenfraktionen genutzt wurde.

Neben seiner Nutzung in Armeen weltweit fand der BMP-2 auch seinen Weg in die Hände von verschiedenen paramilitärischen Organisationen und sogar in den Besitz einiger Terrorgruppen.

Technische Merkmale:

Der BMP-2 ist ein beeindruckendes Kraftpaket, das mit einem 30-mm-Automatikgeschütz bewaffnet ist, das eine hohe Feuerrate bietet und eine Vielzahl von Munitionsarten verschießen kann, darunter Splittergranaten, Panzerbrandmunition und sogar eine spezielle Art von Langstreckenmunition, die für den Kampf gegen Hubschrauber eingesetzt werden kann.

Zusätzlich zu seinem 30-mm-Geschütz verfügt der BMP-2 über ein 7,62-mm-Maschinengewehr, das sowohl für den direkten Beschuss von feindlichen Infanterieeinheiten als auch für die Bekämpfung von Flugzielen verwendet werden kann. Um gepanzerte Ziele zu bekämpfen, kann der BMP-2 mit einer AT-4-Panzerabwehrrakete ausgerüstet werden, die mit ihrer Sprengkraft selbst schwer gepanzerte Fahrzeuge ausschalten kann.

Der BMP-2 bietet Platz für eine Besatzung von drei Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze) und acht Soldaten. Die Soldaten sitzen in einem geschützten Abteil im hinteren Teil des Fahrzeugs und können durch eine Luke im Dach des Fahrzeugs aussteigen, um in den Kampf zu gehen.

Der BMP-2 wird von einem Dieselmotor angetrieben, der eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h ermöglicht. Der Panzer ist mit einem hydrodynamischen Getriebe ausgestattet, das sowohl im Gelände als auch auf befestigten Straßen eine hervorragende Manövrierfähigkeit ermöglicht.

Stärken und Schwächen:

Der BMP-2 ist für seine Robustheit bekannt. Seine Konstruktion und die starke Panzerung, die aus Stahlplatten besteht, machen ihn sehr widerstandsfähig gegenüber Beschuss und Sprengstoff. Die Vielseitigkeit ermöglicht den Einsatz in verschiedenen Situationen, von der Infanterieunterstützung bis zur Aufklärung. Seine Feuerkraft ist beeindruckend, und die Kombination aus 30-mm-Geschütz, Maschinengewehr und Panzerabwehrrakete macht ihn zu einem ernstzunehmenden Gegner.

Doch der BMP-2 hat auch seine Schwächen. Seine Größe und sein Gewicht machen ihn vergleichsweise langsam und schwerfällig. Die Panzerung bietet zwar Schutz vor Kleinwaffenfeuer, ist aber nicht ausreichend gegen moderne Panzerabwehrwaffen. Moderne Panzerabwehrlenkwaffen können die Panzerung des BMP-2 mit Leichtigkeit durchdringen, was ihn im modernen Kriegseinsatz anfällig macht. Die Feuerkraft des 30-mm-Geschützes ist im Vergleich zu neueren Panzerabwehrsystemen begrenzt und kann nur begrenzt gegen moderne Panzer eingesetzt werden.

Modernisierung und Weiterentwicklung:

Die russischen Streitkräfte haben erkannt, dass der BMP-2, einst ein stolzes Symbol sowjetischer Militärmacht, im Laufe der Jahre an Bedeutung verloren hat. In der modernen Kampflandschaft, geprägt von fortschrittlichen Panzerabwehrsystemen und präzisen Lenkwaffen, entsprach der BMP-2 nicht mehr den Anforderungen des modernen Schlachtfelds. Die einst beeindruckende Panzerung erwies sich als unzureichend, die Feuerkraft als limitiert und die Elektronik als veraltet. Die Russen waren jedoch entschlossen, die Einsatzfähigkeit dieses bewährten Schützenpanzers zu erhalten, und so wurden verschiedene Modernisierungsprogramme ins Leben gerufen.

Eines der bemerkenswertesten Projekte war die Entwicklung des BMP-2M. Diese Variante des BMP-2 sollte nicht nur die Schwächen des Originals beheben, sondern ihn auch zu einem ernstzunehmenden Gegner auf dem modernen Schlachtfeld machen. Das Herzstück der Modernisierung war die Verbesserung der Feuerkraft. Das veraltete 30-mm-Geschütz wurde durch eine modernere Version ersetzt, die mit einer höheren Feuerrate, größeren Reichweite und einer verbesserten Präzision aufwarten konnte. Neben dem Geschütz wurde die Bewaffnung durch zusätzliche, modernere Panzerabwehrraketen erweitert, die in der Lage waren, auch die modernsten Panzer zu bekämpfen.

Um den BMP-2M besser vor feindlichem Feuer zu schützen, wurde die Panzerung deutlich verstärkt. Zusätzliche Panzerplatten, die strategisch an den wichtigsten Stellen des Fahrzeugs angebracht wurden, erhöhten den Schutz gegen kinetische Projektile und Splitter. Neben der verstärkten Panzerung wurde auch die Elektronik des BMP-2M modernisiert. Neue Kommunikationssysteme, verbesserte Zielsysteme und ein modernes Feuerleitsystem ermöglichten den Soldaten im BMP-2M eine schnellere Reaktion auf sich verändernde Situationen und eine präzisere Zielerfassung.

Die Modernisierung des BMP-2 zum BMP-2M war jedoch nicht nur auf die Verbesserung der technischen Aspekte beschränkt. Die Russen erkannten auch, dass die Ausbildung der Soldaten eine entscheidende Rolle für den Erfolg im Kampf spielt. Daher wurde gleichzeitig mit der Entwicklung des BMP-2M ein umfassendes Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen, das die Soldaten auf die neuen Fähigkeiten des Fahrzeugs vorbereiten sollte. Die Soldaten wurden in der Bedienung der neuen Waffen und der elektronischen Systeme geschult und lernten, wie sie den BMP-2M im modernen Gefechtseinsatz optimal einsetzen konnten.

Die Modernisierung des BMP-2 zum BMP-2M war ein Schritt, der den russischen Streitkräften eine wichtige Waffe zur Verfügung stellte. Der BMP-2M war nicht nur in der Lage, die herkömmlichen Aufgaben des BMP-2 zu erfüllen, sondern auch, sich den Herausforderungen des modernen Schlachtfelds zu stellen. Die Russen haben durch die Modernisierung des BMP-2 gezeigt, dass sie entschlossen sind, ihre Streitkräfte zu modernisieren und sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen.

Weitere Versionen:

• BMP-2M: Die Version beinhaltet u. a. ein Panoramavisier und umfasst vier zusätzliche 9K135 Panzerabwehrraketen.
• BMP-2D: Upgrade, mit Zusatzpanzerung (Seitenblenden und Bodenplatte aus Panzerstahl für Fahrer und Kommandant), nicht schwimmfähig; ~14,8 t, 62 km/h (1981)
• BMP-2E: Version mit 6-mm-Zusatzpanzerung und Kettenschürzen
• BMP-2K: Führungspanzer mit zusätzlicher Funkausrüstung (1× Funkgerät R124, 2× Funkgerät R173)